Das Bw Wiesbaden und seine Loks ... (1)

Schnellzugloks ...

17.10-12

1912 erhielt das Bw Wiesbaden Loks der preußischen S 10.1 (17.10-12) für den Einsatz im Schnellzugdienst auf der rechten Rheinstrecke.

17.0-1

Ab 1921 wurden die S 10.1 durch preußische S 10 (17.0-1) ersetzt, die sich bis zu ihrer Ausmusterung oder Abgabe im Jahre 1933 hier halten konnten.

01.09.31: 17 002 012 039 040 047 061 066 080 100 105

18.4-5

1928 kommen die ersten bayrischen S 3/6 (18.4-5) nach Wiesbaden, sie verlassen aber bereits zum 31.08.31 das Bw in Richtung Mainz. Im Herbst 1932 kehren 3 Loks zurück, 1934 wird der Bestand weiter aufgestockt. Ihr Einsatzgebiet reichte von Karlsruhe bis Cleve, wie der unten abgebildete Personal-Dienstplan 31 vom 04.10.35 zeigt. Ab Mai 1936 wird der Bestand nach Neuanlieferungen von Loks der Baureihe 03 wieder dezimiert. Bis 1939 sind sie in einem Plan mit den 03 eingesetzt, dann werden sie nach Mainz und Bingerbrück abgegeben. Im Herbst 1943 kommen die S 3/6 zurück, sie ersetzen nun ihrerseits die 03. Bis Juni 1950 kann sich die S 3/6 noch halten, dann verlassen sie das Bw Wiesbaden endgültig, ihre Nachfolge tritt die Baureihe 01 an.

18 505 in Gerolstein am 31.03.76              Dpl. 31 Bw Wiesbaden vom 06.10.1935 für 16 Tf und 8 Loks der BR S3/6

01.08.29: 18 520 521 522 523 524 525 526 527 528
31.12.32: 18 533 534 546
15.06.34: 18 515 517 518 519 533 534 545 546 547 548
01.01.44: 18 509 510 511 512 513 520 529
31.08.48: 18 509 510 511 513 519 520 522 527

03

Ab Mai 1936 erhält Wiesbaden 5 Loks der BR 03, ein Jahr später 7 weitere fabrikneue Loks (03 279-282 und 288-290), die zunächst zusammen mit den S 3/6 nach Ludwigshafen, Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Frankfurt und Köln eingesetzt werden. Nach dem Abzug der S 3/6 1939 verrichten sie diese Dienste ohne Unterstützung bis zum Herbst 1943, dann werden sie nach Bingerbrück abgegeben. Knapp 10 Jahre später (Ende 1952) tauchen die 03 wieder in Wiesbaden auf, diesmal als Ersatz für die BR 01, deren Dienste sie bereits während des laufenden Winterfahrplans 1952/1953 übernehmen. Ihr Einsatzgebiet reicht wie gehabt von Wiesbaden bis Frankfurt und Ludwigshafen/Heidelberg sowie über beide Rheinstrecken bis Köln, darüber hinaus aber auch bis Dortmund, Münster/W. oder Krefeld. Bis zum April 1958 hält sich die 03 wacker, dann schlägt das Imperium zurück, und zwar in Gestalt der 01 ... Als letzte 03 verläßt die 03 048 Wiesbaden am 30.05.58 in Richtung Saarbrücken.

03 131 im DDM Neuenmarkt-Wirsberg am 22.05.94          Bw Wiesbaden: Dpl. 31.01 für 8 Tfz BR 03 gültig ab 23.05.54          Bw Wiesbaden: Personal-Dpl. 31.01 für 16 Personale + 8 Tfz BR 03 gültig ab 22.05.55          Bw Wiesbaden: Dpl. 31.01 für 5 Tfz BR 03 gültig ab 30.09.56

01.01.38: 03 255 256 257 280 281 282 288 289 290
10.01.40: 03 011 225 274 280 281 282 288 289 290 295
01.01.53: 03 068 127 209 210
01.06.55: 03 011 044 046 048 068 113 127 164 209 210 226 280
01.01.57: 03 011 044 046 048 068 127 164 209 210
01.01.58: 03 046 048 066 127 139 164 209 210

01

Im Mai 1950 taucht die BR 01 zum ersten Mal als Ersatz für die schwächelnden S 3/6 im Bw Wiesbaden auf. Gerade mal 3 Jahre währt das kurze Glück, zum 30.03.53 folgt 01 007 als vorläufig letzte ihren Schwestern nach Offenburg. Offensichtlich haben sie Offenburg bald satt, denn schon am 14.12.57 machen sich 01 007 und 01 073 auf den Rückweg nach Wiesbaden, sie haben nur eins im Sinn: den 03ern mal so richtig heimzuleuchten ... Der Plan gelingt, zur Verstärkung holen sie noch ein paar Genossinnen vom Bw Frankfurt 1 (1958/59), und auch die Darmstädter 01 folgen im Sommer 1959 dem Aufruf der BD Ffm, sich in Wiesbaden niederzulassen. Für diese Loks bestand aber weiterhin ein eigener Laufplan (besetzt mit Darmstädter Personal), der u.a. Schnellzüge von Frankfurt/M nach Wiesbaden/Fulda/Kassel(!) und ein paar Regionalzüge Richtung Mannheim vorsah. Die von Wiesbaden aus eingesetzten Loks versehen ihren Dienst in gewohnter Umgebung in Richtung Frankfurt, Ludwigshafen und Heidelberg sowie am Rhein nach Köln und Münster/W. Seit Herbst 1960 steht Wiesbaden unter Strom, ab 16.01.61 wird von Wiesbaden aus elektrisch nach Frankfurt gefahren, nun gibt es kein Halten mehr, bis zum 28.05.61 verlassen die 01 fluchtartig Wiesbaden in Richtung Koblenz-Mosel und Gießen. Die Zeit der Schnellzugdampfloks beim Bw Wiesbaden ist zu Ende, auch wenn Wiesbadener Personale noch für ein paar Monate ihre 01er (nun beim Bw KoMo beheimatet) fahren dürfen ...

die ehemalige Wiesbadenerin 01 150 in Trebgast an Pfingsten 1996         Bw Wiesbaden: Dpl. 31.01 für 6 Tfz BR 01 gültig ab 18.05.52         Bw Wiesbaden: Dpl. 31.01 für5 Tfz BR 01 gültig ab 01.06.58         Bw Wiesbaden: Dpl. 31.01 für 6 Tfz BR 01 gültig ab 29.05.60         Bw Wiesbaden (Pers. Darmstadt): Dpl. 21.55 für 5 Tfz BR 01 gültig ab 24.06.60        

01.09.50: 01 006 007 013 020 041 071 072 073
01.01.53: 01 007 013 071 072 073
01.01.58: 01 007 073
01.01.59: 01 007 073 078 083 094 095 099 171
01.01.60: 01 007 073 078 083 094 095 099 115 147 148 149 150 168 169 171 233
01.01.61: 01 073 078 083 093 094 095 115 147 148 149 150 168 169 171 233


Personenzugloks ...

38.10-40

Bereits 1914 sollen die ersten preußischen P 8 (38.10-40) im Bw Wiesbaden beheimatet worden sein, nachweisen läßt sich für das Jahr 1916 die Zuteilung fabrikneuer P 8, die als Mainz 2437 bis Mainz 2442 hier in Betrieb genommen wurden. Auch in den Folgejahren tauchen fabrikneue Loks in Wiesbaden auf, so 1921 die spätere 38 3626. Mitte der 20er-Jahre geht der Bestand auf 2 Loks zurück, eingangs der 30er-Jahre steigt er wieder an und umfaßt im Dezember 1936 9 Loks. Im Dienstplan 32 vom 06.10.35 wurden 6 Maschinen planmäßig eingesetzt, die fast ausschließlich nach Frankfurt/M fuhren, ansonsten einmal nach Darmstadt, einmal nach Aschaffenburg (über Darmstadt) und zweimal nach Niedernhausen kamen (im Wochenendverkehr dagegen auch nach Ludwigshafen und Koblenz). Nach Kriegsende standen nur wenige einsatzbereite Loks zur Verfügung, der Bestand wurde ausgangs der 40er-Jahre jedoch wieder aufgestockt und umfaßte am 01.01.50 13 Loks. Planmäßig wurden in den nächsten Jahren 4-6 Loks eingesetzt, so z.B. im Sommer 1951 6 Loks, die wie gehabt nach Frankfurt/M (auch mit D-Zügen), Darmstadt und Koblenz kamen und unter anderem auch mit dem Leig 5431 in Oberlahnstein wendeten. 1955 kommen die ersten Wendezugloks nach Wiesbaden, sie werden ab dem 22.05.55 in einem eigenen 2-tägigen Dienstplan eingesetzt. Im Sommer 1956 steigt der Planbedarf auf 4 wendezugfähige und 5 normale P 8 an, aber von nun an geht's bergab ... Im Winter 58/59 werden noch 3 + 3 Loks eingesetzt, ab dem 23.01.61 nur noch 4 Maschinen. Zu diesem Zeitpunkt beginnt der Exodus, ein Großteil der Wendezugloks geht zum benachbarten Bw Limburg, und am 02.10.61 werden mit der 1749 und der 3696 die letzten P 8 nach Hanau abgerollt. Weitere 38er-Einsätze nach diesem Zeitpunkt dürften nur leihweise erfolgt sein.

38 2383 im DDM Neuenmarkt-Wirsberg an Pfingsten 1996         Dpl. 02 Bw Wiesbaden vom 22.05.1955 für 5 Loks der BR 38.10         Dpl. 03 Bw Wiesbaden vom 22.05.1955 für 2 Loks der BR 38.10 (Wendezüge)

(Hinweis: Wendezugloks sind blau dargestellt)
01.10.36: 38 2515 3105 3106 3329 3330 3431 3433 3434 3626
23.03.47: 38 1651 1819 3106 3565
01.01.50: 38 1651 1811 1819 2353 2616 2619 3106 3128 3398 3544 3565 3784 3851
01.08.53: 38 1414 1651 1811 1819 2353 2616 2619 3106 3128 3398 3565 3851
01.06.55: 38 1632 1819 2087 2262 3128 3565
1852 2165 2353 2616 3077 3851
01.01.58: 38 1413 1632 1819 2087 2262 2663 3025 3565 1852 2165 2353 2616 3077 3851
01.10.60: 38 1433 1749 2012 2262 3025 3640 3717 2057 2230 2616 3077 3544 3851

78.0-5

Ab März 1914 werden die ersten fabrikneuen preußischen T 18 (78.0-5) als Ersatz für die nicht zufriedenstellenden preußischen T 10 (76.0) in Wiesbaden stationiert (Mz 8401 - 8403), 1916 bis 1918 folgen die Loks Mz 8414 - 8422. In den 30er-Jahren wird der Bestand weiter ausgebaut. Haupteinsatzbereich in dieser Zeit ist der schnelle Nahverkehr im Großraum Rhein-Main, außer in Frankfurt/M, Mainz und Darmstadt wird aber auch in Niederlahnstein, Niedernhausen, Bad Münster am Stein (über die Hindenburg-Brücke) und Goddelau-Erfelden (aus Richtung Darmstadt) gewendet, planmäßig werden etwa 8 Loks eingesetzt. Auch nach den chaotischen Nachkriegsjahren bleiben die 78er dem Bw Wiesbaden erhalten, der Bestand zeigt sich allerdings etwas abgespeckt (Ende 1949 8 Loks). Mit der Auflösung der 78er-Unterhaltung beim Bw Limburg im Dezember 1950 erbt Wiesbaden nicht nur 5 Loks, sondern auch dessen Außenstelle Niedernhausen, von wo aus die Limburger Maschinen eingesetzt wurden. Planmäßig wurden nun im Dienstplan 31.03 (ab Mai 1955 31.04) 4 - 6 Loks eingesetzt, im Plan 31.41 der Bw-Ast Niedernhausen in der Regel 4 Loks. Die Wiesbadener Maschinen wendeten u.a. in Frankfurt/M, Darmstadt, Aschaffenburg, Niedernhausen, Kaub, Rüdesheim oder Rüsselsheim, die Niedernhäuser Loks pendelten zwischen Niedernhausen und Frankfurt/M mit einigen Abstechern nach Limburg und Wiesbaden. Wendezugfähige 78 waren nie in Wiesbaden zuhause, sie wurden vom Bw Frankfurt/M 3 aus eingesetzt. Mit der Elektrifizierung der Strecken im Raum Wiesbaden ging's auch unserer 78 an den Kragen, vom 26. bis 29.05.61 wurden die letzten 9 Loks abgegeben, die 242, 258, 259 und 288 gingen nach St.Wendel, die 101 nach Homburg/Saar, die 120 und 399 nach Darmstadt und die 049 und 093 nach Karlsruhe.

78 246 im DDM Neuenmarkt-Wirsberg an Pfingsten 1996        

31.12.36: 78 011 014 015 047 049 050 067 068 093 101 102 119 120
31.12.49: 78 049 050 071 093 101 118 120 399
01.01.53: 78 049 071 093 101 120 242 258 259 260 261 399
31.05.56: 78 015 045 049 071 093 101 118 120 242 258 259 260 288 399
31.05.58: 78 015 045 049 071 093 101 242 258 259 260 288 399
01.01.61: 78 049 071 093 101 120 242 258 259 288 399

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